Mykotoxinbildner Stachybotrys chartarum

Stachybotrys chartarum

Stachybotrys chartarum

Diese Pilzart verdient in der Umweltanalytik aus zweierlei Gründen eine besondere Aufmerksamkeit: zum einen ist sie von einer besonderen gesundheitlichen Relevanz und zweitens ist der analytische Nachweis nicht so einfach. S. chartarum benötigt zum Wachsen eine relativ hohe Materialfeuchte, die in der Regel gegeben ist, wenn Wasser in die Gebäudesubstanz eindringt.

Ursache kann z.B. ein Wasserohrbruch oder ein undichtes Dach sein. Als Nahrung bevorzugt der Pilz zellulosehaltiges Baumaterial mit geringem Stickstoffanteil. Die modernen Baustoffe wie Gipskartonplatten, Stroh, Pressspanplatten und Rauhfasertapeten kommen seiner Ausbreitung entgegen. Oft genügt eine geringe Leckage im Bauteil, um ein verstecktes Wachstum sicher zu stellen. Ein absolutes „No-go“ ist es, Gipskartonplatten auf feuchte Kellerwände aufzubringen!

Die Sporen des Stachybotrys chartarum sind relativ träge. Darum wird der Pilz bei einer Untersuchung von Nährböden oft übersehen. Dies spricht für eine Partikelsammlung als ergänzende Maßnahme. Per Folienkontaktprobe kann er gut an seiner spezifischen Oberfläche im Mikroskop erkannt werden. Gefährlich wird es, wenn die feuchte Stelle austrocknet und die Sporen in die Raum gelangen.

Gesundheitliche Probleme ergeben sich hauptsächlich durch Einatmen, weniger über eine Hautaufnahme durch die Bewohner. S. chartarum gilt als Mykotoxinbildner. Gelangt die Spore mit dem Pilzgift in die Lunge, sind gesundheitliche Komplikationen zu befürchten. In besonderen Fällen wirken Mykotoxine immunsuppressiv, schädigen das zentrale Nervensytem und haben sogar einen tödlichen Ausgang.

Die von Stachybotrys befallenen Bauteile müssen ausgebaut werden. Da für den Bauhandwerker ein Risiko über direkten Hautkontakt besteht, sind die Verordnungen der Berufsgenossenschaft und der Biostoffverordnung unbedingt zu berücksichtigen.

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